DSDS 2022 - Das Finale

Gestern Abend fand das Finale von "Deutschland sucht den Superstar" 2022 statt. Das Motto war "A Star Is Born" - ob das wirklich zutrifft?

Eröffnet wurde die Show von den vier Finalisten Melissa Mantzoukis, Harry Marcello Laffontien, Amber van den Elzen und Gianni Laffontien mit "Viva la vida" von Coldplay, was eher mittelmäßig von allen gesungen war. Im Background wurden sie von der Band aus "Let The Music Play" begleitet. 

In der Jury saßen wie immer Florian Silbereisen, Ilse DeLange und Toby Gad, unterstützt wurden sie wie schon im Halbfinale von Joachim Llambi. 

Danach gab es eine Überraschung, denn Dieter Bohlen hatte eine Grußbotschaft hinterlassen, wobei er sehr unecht aussah und natürlich die Chance nutzte, um Werbung für seinen eigenen neuen Song zu machen - und um zu betonen, dass dieser derzeit überall auf Platz 1 sei!

Richtig los ging es dann in der ersten Runde mit den Staffel-Highlights der Finalisten. Gianni machte den Anfang mit "It's not unusual" von Tom Jones, was er erstmals im Deutschland-Recall performt hatte. Er fing sehr ruhig an und wurde nur vom Piano begleitet, danach kam die gewohnte schnelle Version. Da waren wieder viele schiefe Töne drin - ein würdiger Finalist sieht anders aus...

Viel besser machte es Amber van den Elzen mit ihrem Casting-Song "House of the rising sun" von The Animals in der Version von Haley Reinhart. Sie sah wunderschön aus und fing A Capella an. Insgesamt war das sehr gut gesungen, sie hatte die volle Kontrolle über die Bühne und hatte sich über die gesamte Staffel sehr gut weiterentwickelt. Am Ende gab sie nochmal alles!

Melissas Highlight war "What I did for love" von David Guetta feat. Emeli Sandé. Ursprünglich hatte sie den Song im zweiten Recall mit Abigail Nova Campos und Giorgia Borzellino gesungen. Stimmlich war Melissa die beste Liveshow-Kandidatin der letzten drei Staffeln - das klang herausragend und wie ein Star, und so performte sie auch. Das wirkte schon ziemlich international, was auch Joachim dann sagte!

Den Abschluss machte wie erwartet Harry mit seinem Casting-Song "(Your love keeps lifting me) Higher and higher" von Jackie Wilson. Seine Stimme war gut, aber Emotionen transportierte er leider nicht. Auch komisch: Es wurde immer wieder betont, wie schlecht angeblich alle immer in den Proben gewesen wären...

In der zweiten Runde sang jeder der Top-4 einen Song seines jeweiligen Idols. Bei Gianni war das natürlich Elvis Presley, und er hatte sich für "Burning love" entschieden. Die extratiefe Stimme klang nicht gut - das war leider nichts! Erneut war das ziemlich falsch gesungen - ohne seinen Bruder hätte er es wohl nie so weit geschafft...

Besagter Bruder saß übrigens während des Auftritts an den Drums - die Manipulation der Zuschauer war in dieser Staffel wirklich extrem!

Amber hatte sich "Islands in the stream" von Dolly Parton & Kenny Rogers ausgesucht und trug erneut ein richtig tolles Kleid. Das Lied passte sehr gut zu ihr, aber stimmlich war es leider eher verhalten. Als sie von der Bühne ging, waren dann auch endlich Laura van den Elzen und Mark Hoffmann im Publikum zu sehen!

Melissa hatte mit "Stone cold" von Demi Lovato, die konstant "sie" genannt wurde, eine ungewöhnliche Song-Auswahl getroffen, da der Song nicht einmal eine offizielle Single gewesen war. Das war hammermäßig gesungen - was für eine Stimme! Da kam auch gefühlsmäßig viel rüber, das war das Beste im Finale!

Dagegen konnte Harry mit "If you don't know me by now" von Simply Red nicht ankommen. Man musste gleich an die tolle Top-10-Version aus der vierten Staffel denken. Diesmal sang Harry etwas gefühlvoller, dafür war es sehr jammerig und auch stimmlich nicht so stark wie sonst.

Die Entscheidung fand dann diesmal erstmals mit Gianni auf der Bühne statt. Wie erwartet kam zuerst Harry weiter, woraufhin der einzige halbwegs spannende Moment der Sendung kam: Auch Amber schaffte es in die Top-2!

Schade, dass nicht gesagt wurde, dass Melissa immerhin den dritten Platz gemacht hatte...

Sie musste dann auch sofort ihren Siegersong "Someone to you" performen. Es handelte sich dabei um eine gefühlvolle Country-Ballade, aber leider fehlte das Besondere ein wenig.

Harry hatte natürlich wesentlich mehr Zeit, sich emotional auf seinen Auftritt vorzubereiten. Seine Version von "Someone to you" war schwungvoller, und natürlich sang er auch stärker und sicherer.

Wie erwartet durfte der letztjährige Gewinner Jan-Marten Block nicht singen, sondern nur den Pokal übergeben.

Die Entscheidung war sehr unspannend, da schon seit dem ersten Casting klar war, dass Harry gewinnen würde, was er dann ja auch tat. Wenigstens wurde Amber wie ihre Schwester Laura 2016 Zweite!

Zum Schluss sang Harry noch einmal "Someone to you" - schade, dass die anderen Top-10-Kandidaten nicht wie in den früheren Staffeln auf die Bühne kommen durften.

Damit ging eine insgesamt überraschend gute 19. Staffel zu Ende - schade nur, dass am Ende wie immer der typische, vorhersehbare Gewinner auf der Bühne stand. Da dürfte RTL gerne noch einmal an sich arbeiten...