Sonntag, 15. Mai 2022

Eurovision Song Contest 2022

Letzte Nacht ging der "Eurovision Song Contest" 2022 über die Bühne. 25 Länder traten in Italien gegeneinander an - ein richtig herausragender Teilnehmer war leider nicht dabei, dafür aber auch kein kompletter Total-Ausfall. Das Ergebnis war am Ende leider wie erwartet rein politisch und hatte nichts mit der Qualität der Songs zu tun - eigentlich waren doch die Juries genau deswegen eingeführt worden, um das zu verhindern.

Hier sind meine Top-10-Länder, von denen es leider nur drei in die offiziellen Top-10 geschafft haben:
1. Italien
2. Deutschland
3. Australien
4. Schweden
5. Aserbaidschan
6. Finnland
7. Belgien
8. Griechenland
9. Schweiz
10. Tschechische Republik

Platz 1: Ukraine (631 Punkte)
Wie erwartet konnte das Kalush Orechestra mit ihrer sehr abstrusen Nummer "Stefania", die aber nicht schlecht war, den Wettbewerb gewinnen. Die Juries setzten sie "nur" auf Platz 4, aber von den Zuschauern erhielten sie 439 von 468 möglichen Punkten. Schade, denn bestimmt wissen auch die Teilnehmer, dass sie ohne den aktuellen Krieg niemals gewonnen hätten...
Platz 2: Vereinigtes Königreich (466 Punkte)
Schon im Vorfeld galt Sam Ryder mit "Space man" als großer Favorit, aber der Song war leider nur durchschnittlich. Warum die Juries ihn auf den ersten Platz wählten, wurde nicht so ganz klar. Da der Wettbewerb nächstes Jahr wohl kaum in der Ukraine stattfinden wird, hatte sich das Vereinigte Königreich schon Wochen zuvor dazu bereit erklärt, den Contest 2023 auszurichten...
Platz 3: Spanien (459 Punkte)
Knapp dahinter lag die sehr schöne Chanel, deren Song "SloMo" auch Jennifer Lopez angeboten worden war. Auch die männlichen und weiblichen Tänzer waren sehr sexy, der Song geriet da eher in den Hintergrund, wenn der Refrain auch sehr eingängig war. Hier wurde wohl mehr für die Optik angerufen als für die Leistung...
Platz 4: Schweden (438 Punkte)
"Hold me closer" von Cornelia Jakobs hatte nicht das gewohnte Hit-Potential der Schweden. Cornelias Stimme war sehr speziell, aber gut, auch der Song war gut. Die Juries sahen den Beitrag auf dem zweiten Platz, aber die Zuschauer werteten ihn ein wenig ab.
Platz 5: Serbien (312 Punkte)
Dahinter lag Serbien mit dem sehr merkwürdigen Auftritt von Konstrakta, die sich bei "In corpore sano" die Hände wusch. Der Song ging leider total unter, aber die schräge Performance blieb den Zuschauern wohl im Gedächtnis, denn die riefen zahlreich für sie an!
Platz 6: Italien (268 Punkte)
Auch Italien galt im Vorfeld als Favorit, schließlich hatte Mahmood schon 2019 mit "Soldi" den zweiten Platz gemacht. Diesmal sang er "Brividi" zusammen mit Blanco. Dabei handelte es sich um einen schönen ruhigen Song, der von beiden sehr gut gesungen wurde.
Platz 7: Moldau (253 Punkte)
Zdob Si Zdub waren schon 2005 und 2011 dabei gewesen, nun sangen sie "Trenutelul" zusammen mit den Advahov Brothers. Wie immer war das sehr unterhaltsam, aber schon sehr speziell. Krass: Die Juries vergaben hier nur 14 Punkte, aber von den Zuschauern gab es die zweithöchste Punktzahl, sodass die Moldauer doch sehr weit nach vorne rutschten!
Platz 8: Griechenland (215 Punkte)
Amanda Georgiadi Tenfjord sang den ergreifenden Song "Die together" und erinnerte dabei an eine Mischung aus Lorde, Birdy und Billie Eilish.
Platz 9: Portugal (207 Punkte)
MARO sah ein wenig aus wie Alicia Keys, stimmlich klang sie bei "Saudade, saudade" aber leider nicht so. Der Song war eher langweilig und plätscherte vor sich dahin.
Platz 10: Norwegen (182 Punkte)
Um die Identität des Duos Subwoolfer wurde ein großes Geheimnis gemacht, der Song "Give that wolf a banana" wurde mit Spannung erwartet. Leider blieb der Auftritt dann hinter den hohen Erwartungen zurück. Einzig die Masken blieben im Gedächtnis, der Song hatte zwar einen witzigen Text, war aber sehr 0815-mäßig.
Platz 11: Niederlande (171 Punkte)
S10 sang den niederländischen Song "De diepte", was aber sehr langweilig und wenig einprägsam war. 
Platz 12: Polen (151 Punkte)
"River" von Ochman war ein sehr getragener Song, seine Kopfstimme war ziemlich gewöhnungsbedürftig. 
Platz 13: Estland (141 Punkte)
Stefan war 2020 zum Sexiest Man Of Estland gekürt worden. Seine Optik war besser als sein Song "Hope", der auch ein wenig vor sich dahin plätscherte.
Platz 14: Litauen (128 Punkte)
Monika Liu fiel vor allem durch ihre schreckliche Frisur auf, ihr Song "Sentimentai" war auch sehr merkwürdig.
Platz 15: Australien (125 Punkte)
Bei den Juries kam Sheldon Riley mit "Not the same" sehr gut an, beim Publikum fiel er jedoch durch und erhielt nur mickrige zwei Punkte. Der Text war sehr emotional und persönlich, auch Sheldons Stimme war sehr stark, aber das schrille Auftreten hätte es nicht gebraucht. Das wird ihn wohl auch die Stimmen der Zuschauer gekostet haben...
Platz 16: Aserbaidschan (103 Punkte)
Nadir Rustamli sang "Fade to black" gefühlvoll und mit sehr guter Stimme. Am Ende wurde es immer krasser! 2021 gewann er die zweite Staffel von "The Voice Of Azerbaijan" im Team von Eldar Gasimov. Im Finale sang er im Duett mit diesem dessen ESC-Siegersong "Running scared", den Eldar 2011 zusammen mit Nigar Jamal (Ell & Nikki) gesungen hatte.
Platz 17: Schweiz (78 Punkte)
"Boys do cry" von Marius Bear war eine sehr schöne Ballade mit gutem Text, auch Marius' Stimme war schön. Dennoch fiel der Song beim Publikum komplett durch und erhielt die gefürchteten null Punkte!
Platz 18: Rumänien (65 Punkte)
WRS war attraktiv, aber stimmlich maximal durchschnittlich. Seine Performance zu "Llámame" war leicht übertrieben.
Platz 19: Belgien (64 Punkte)
Jérémie Makiese sang "Miss you" gut, der Refrain war besonders gut. Dennoch war klar, dass er chancenlos sein würde...
Platz 20: Armenien (61 Punkte)
"Snap" von Rosa Linn war seichter Folklore-Pop. Eigentlich hatte sie eine gute Stimme - da hätte sie mehr rausholen können!
Platz 21: Finnland (38 Punkte)
The Rasmus hatten 2003 mit "In the shadows" einen sehr großen Hit gehabt. Ihr neuer Song "Jezebel" kam zwar nicht ganz an diese Nummer heran, war aber stark gesungen und ging gut ab. Am Ende performte der Frontsänger oben ohne. Am Ende reichte das alles nicht und die Band landete sehr weit hinten, was einem Skandal gleichkam! Das bewies wieder einmal, dass es NICHT reicht, eine bekannte Band mit einem Rock-Song hinzuschicken.
Platz 22: Tschechische Republik (38 Punkte)
Ebenfalls 38 Punkte erhielten We Are Domi mit "Lights off", die das Finale eröffneten. Der Song war sehr tanzbar, die Sängerin hatte viel Spaß und war auch stimmlich gut.
Platz 23: Island (20)
Die drei Schwestern von Systur konnten mit ihrem sehr langweiligen und eintönigen Song "Meo hoekandi sól" nicht überzeugen, auch ihr Dauergrinsen nervte etwas.
Platz 24: Frankreich (17 Punkte)
Alvan & Ahez klangen mit ihrem Beitrag "Fulenn" gar nicht nach einem französischen Beitrag. Der Song war sehr experimentiell, das Hexengeschrei des Trios Ahez war witzig, der DJ Alvan fiel vor allem durch seine Attraktivität auf.
Platz 25: Deutschland (6 Punkte)
Das Schlusslicht bildete wieder einmal Deutschland, diesmal vertreten durch Malik Harris mit "Rockstars". Er machte seine Sache sehr gut, das war definitiv einer der besseren Auftritte Deutschlands in den letzten Jahren. Dennoch erhielt er als einziger Interpret null Punkte von den Juries. Beim Publikum lag er mit den sechs Punkten immerhin auf dem 20. Platz. 

1 Kommentar:

  1. Das Lied aus Litauen heißt Sentimentai. Es ist ein Chanson ;)
    Platz 20: Armien (61 Punkte)
    Ich fand die meiisten Lieder richtig gut. Außerdem hat die Jury ja dafür gesorgt, dass Ukraine nicht gewinnt. Dafür, dass die Zuschauer wie verrückt anrufen, können sie ja nichts.

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